Was ist die Photokatalyse und was hat sie mit Luftreinigung zu tun?
Inhalt:
- Die Photokatalyse
- Was hat Photokatalyse mit Luftreinigung zu tun?
- Sind Luftreiniger mit photokatalytischen Filtern anderen Luftreinigern überlegen?
Die Photokatalyse
Die Photokatalyse, umgangssprachlich fälschlicherweise auch als Photokatalysation bezeichnet, ist eine chemische Reaktion, die durch die Einwirkung von Licht ausgelöst wird. Das wohl bekannteste Beispiel einer Photokatalyse ist die Photosynthese. Bei der Photosynthese nutzen Pflanzen die Energie der Sonneneinstrahlung, um Kohlendioxid und Wasser in Kohlenhydrate und Sauerstoff umzuwandeln.
Was hat Photokatalyse mit Luftreinigung zu tun?
Einige Luftreiniger verwenden photokatalytische Filter / UV-Filter, um organisches Material wie Bakterien oder Viren zu neutralisieren. In der Regel werden für diese Art von Filter Platten aus Titanoxid verwendet, die mit UV-Licht bestrahlt werden. Wenn UV-Licht auf eine Oberfläche aus Titanoxid trifft, entstehen freie Radikale, die organisches Material zersetzen können. Interessanterweise bleibt die Oberfläche aus Titanoxid bei diesem Prozess permanent sauber, da üblicherweise nur Wasser und CO2 als Endprodukte entstehen. Platten aus Titanoxid werden auch für photokatalytisch selbstreinigende Oberflächen genutzt. Eines der Hauptanwendungsgebiete sind zum Beispiel Rückspiegel für Autos.
Neben den sporadischen Einsatz von photokatalytischen Filtern in Luftreinigern werden photokatalytisch luft- und selbstreinigende Oberflächen seit ein paar Jahren hier und da zur Luftreinhaltung in einigen deutschen Städten eingesetzt. Die speziellen, luftreinigenden Oberflächen kommen zum Beispiel an stark befahrenen Straßen als photokatalytisch aktive Pflastersteine, Dachziegel, Farben und Putze zum Einsatz.
Sind Luftreiniger mit photokatalytischen Filtern anderen Luftreinigern überlegen?
Photokatalytische Filter werden speziell zur Beseitigung von Bakterien und Viren verwendet, da diese Art von Filter besonders gut gegen organisches Material wirkt. Da Bakterien und vor allen Dingen Viren eine sehr geringe Größe aufweisen, sind sie entsprechend schwer aus der Luft zu filtern, was für den Einsatz photokatalytischer Filter spricht. Die Luftreiniger, die diese Art von Filter verbaut haben, verwenden ihn in der Regel jedoch nur in Kombination als einen zusätzlichen Filter. Für die Filterung anderer Teilchen und Partikel kommen entsprechend andere Filter wie der bewährte HEPA-Filter zur Anwendung.
Nun muss man jedoch auch beachten, dass es zusätzlich noch andere Möglichkeiten gibt Bakterien und Viren einzufangen. Zum einen wirken Ionisatoren ebenfalls recht gut gegen die organischen Kleinteilchen, aber auch weiterentwickelte HEPA-Filter wie der HyperHEPA-Filter von IQAir zeigen sich effektiv. Eine pauschale Antwort auf die obige Frage lässt sich also nicht geben. Vielmehr ist es wichtig, sich vor einem Kauf immer über die Möglichkeiten und Wirksamkeit des jeweiligen Luftreinigungsgerätes in Bezug auf mögliche Krankheitserreger zu informieren.
Anmerkung zu Ionisatoren: Wenn reine Ionisatoren als Luftreinigungsgeräte verwendet werden, dann bildet sich Ozon als Nebenprodukt, was für den menschlichen Organismus schädlich sein kann. In komplexere Luftreiniger verbaute Ionisatoren können jedoch problemlos verwendet werden, solange sie in einer intern geschlossenen Kammer laufen, also kein Ozon nach draußen dringt.