Was bedeutet CADR und welchen Zweck hat er?
Inhalt:
- Was bedeutet CADR
- Nutzen und Vor- und Nachteile
- Vergleichbarkeit der Geräte für Verbraucher
- Unterteilung zwischen Staub, Pollen & Rauch
- Kritik: Was die CADR nicht misst
- Detaillierte Erklärung und Hintergrundwissen:
- So wird getestet
Was bedeutet CADR?
Die Abkürzung CADR kommt aus dem Englischen und bedeutet Clean Air Delivery Rate. Übersetzt geht es um einen Durchgangswert für saubere Luft, der von der Association of Home Appliance Manufacturers (AHAM) speziell für die Effizienzbeurteilung von Luftreinigungsgeräten entwickelt wurde. Der CADR-Wert gibt an, wie viel Raumluft innerhalb einer Minute von jeweils drei unterschiedlichen Arten von Partikeln mit einer Größe zwischen 0,09µm und 11,0µm gereinigt wird. Es handelt sich also um einen Wert, der für den Vergleich der Filterleistung von Luftreinigern herangezogen wird.
(Zusatzinfo: µm = Mikrometer = 1/1000 mm)
Nutzen und Vor- und Nachteile:
Welchen genauen Nutzen der CADR für Verbraucher hat und was zudem noch berücksichtigt werden sollte, erfahren Sie jetzt.
Vergleichbarkeit der Geräte für Verbraucher
Über den CADR-Wert lassen sich unterschiedliche Luftreiniger direkt miteinander vergleichen. Der Verbraucher erhält so ein Instrument an die Hand, anhand er verschiedene Geräte objektiv gegenüberstellen kann. Grundsätzlich gilt: Je höher der Wert, desto besser.
Unterteilung zwischen Staub, Pollen & Rauch
Für einen genauen Vergleich werden drei spezifische Werte angegeben – der CADR für die Entfernung von Staub, von Pollen und von Rauch. Die Unterscheidung ist sinnvoll, da ein Luftreiniger nicht immer in allen drei Bereichen gleich gut abschneidet. Während ein bestimmter Luftreiniger zum Beispiel sehr gut Staubpartikel aus der Luft entfernt, schneidet er bei der Rauchentfernung vielleicht nur mittelmäßig ab oder umgekehrt.
Die Clean Air Delivery Rate sollte in jedem Fall nur ein Faktor bei der Kaufentscheidung sein, auch Lautstärke, Strombedarf, Größe und Filtermedium wollen berücksichtigt werden.
Kritik: Was die CADR nicht misst
Obwohl der Test einen unzweifelhaften Nutzen für den Verbraucher mit sich bringt, lassen sich durchaus einige Kritikpunkte anbringen. Unbeachtet im Test bleibt nämlich die Filterleistung von sehr kleinen Partikeln, unter denen auch der vieldiskutierte Feinstaub fällt. Weiterhin sagt der Wert nichts über die Entfernungsleistung von Gerüchen oder flüchtigen organischen Verbindungen aus. Und zu guter Letzt wird der Test immer unter der höchsten Leistungsstufe des jeweiligen Luftreinigers durchgeführt, d.h. der Wert gibt in den seltensten Fällen die Filterleistung unter Normalbedingungen an.
Detaillierte Erklärung und Hintergrundwissen:
Zur Ermittlung des CADR müssen ganz bestimmte Vorgaben eingehalten werden. Welche das sind, erfahren Sie hier.
So wird getestet
Für den Test wird ein genau 28.5 m³ (1008 Kubikfuß) großer Raum verwendet, der vor jedem Durchlauf penibel gereinigt wird und der mit spezifischen Oberflächenvorgaben normiert ist. Um die jeweilige Filterleistung eines Gerätes zu testen wird als erstes eine genau bestimmte Menge an Staub-, Pollen- oder Rauchpartikeln in den Raum gegeben. Nach einer einminütigen Wartezeit beginnt der Filtertest. In Abständen von einer Minute wird für jeweils 20 Sekunden die Partikelbelastung im Raum gemessen.
Der Test endet nach 20 Minuten für Staub- und Rauchpartikel und nach 10 Minuten für die größeren Pollenpartikel. Der Hintergrund für die kürzere Messzeit für Pollen liegt einfach darin, dass die Pollenpartikel mit Abstand am Größten sind und daher als erstes und im Vergleich schneller im Filter landen. Die Messungen liefern sehr genaue Angaben darüber, wie viele Partikel ein Luftreiniger in der Praxis entfernt. Kleine Abweichungen, die sich dadurch ergeben, dass die Partikel nicht absolut zu 100 % genau gleichmäßig im Raum verteilen, können durch die Länge des Tests vernachlässigt werden.
Die Partikelgröße für die einzelnen Schadstoffgrößen ist vorgegeben und mit einer Durchschnittsgröße wie folgt angegeben.
- Rauch (Ø 0,09µm – 1,0µm)
- Staub (Ø 0,5µm – 3,0µm)
- Pollen (Ø 5,0µm – 11,0µm)
Die erreichbaren Zahlenwerte je Partikelgröße liegen zwischen minimum 10 cfm und maximal 450 cfm, wobei cfm für Kubikfuß pro Minute steht. Je höher der Wert, desto besser die Filterleistung.
(Zusatzinfo: cfm = Cubic Feet per Minute (Kubikfuß pro minute)
Für Krankenhäuser und Forschungseinrichtungen wird auch gerne der Minimum Efficiency Reporting Value (MERV) Wert herangezogen. Dieser berechnet den schlimmstmöglichen Filterleistungswert für Partikel mit einer Größe von 0,3µm - 10µm.